1. Die frühen Anfänge (1830-1835)
Die erste industrielle Eisenbahnlinie
Vor langer Zeit, lange bevor Belgien den Schienenverkehr aufnahm, mussten die Menschen zu Fuß laufen, um mobil zu sein. Wohlhabende Leute konnten sich ein Pferd und einen Wagen leisten oder in einer Postkutsche reisen. Ab dem 16. Jahrhundert boten Treckschuten, die von Pferden vom Ufer aus gezogen wurden, die erste Form eines öffentlichen Verkehrs. Sie fuhren mit nur 3 bis 4 km pro Stunde, waren allerdings immer pünktlich. Der Skipper hielt sich an einen Fahrplan und wartete nicht auf Zuspätkommende. Der älteste bekannte Trekschutendienst in Belgien aus dem Jahr 1618 war zwischen Brüssel und Antwerpen eingerichtet. Bis zur Erfindung der Eisenstraße war dies das bequemste und regelmäßigste Verkehrsmittel zwischen Städten und Dörfern, die durch Wasserstraßen miteinander verbunden waren. Der Zug bedeutete eine Revolution in Sachen Geschwindigkeit und Transportkapazität: Im 19. Jahrhundert erreichten Dampflokomotiven eine Geschwindigkeit von 60 km/h – für die damalige Zeit phänomenal!
Die beiden wichtigsten Komponenten der Eisenbahn – die Gleise und die Lokomotive – wurden im Zuge der industriellen Revolution (1750-1840) entwickelt. Die erste Eisenbahnstrecke der Welt datiert aus dem Jahr 1825. Damals verband George Stephenson Stockton und Darlington in England mittels Schienen. Die Strecke war für den Transport von Kohle vorgesehen. Die Wagen wurden von Dampflokomotiven geschleppt. Personen wurden mit der Pferdezugtechnik befördert. In Frankreich handelte es sich bei den ersten Strecken – zwischen Saint-Etienne und Andrézieux sowie zwischen Saint-Etienne und Lyon – ebenfalls um industriell genutzte Eisenbahnen.
Kein Kanal, sondern Bahngleise
König konnte für Eisenbahn begeistert werden
Die Grundlagen des belgischen Eisenbahnnetzes
Schiefe Ebene zwischen Ans und Lüttich
Aufmerksamkeit und Patriotismus
„Milch wird zu Buttermilch“
Am 28. März 1834 stimmte die Kammer ab: 56-mal Ja, 28-mal Nein. Der Senat stimmte am 30. April mit 32 Ja-Stimmen und 8 Nein-Stimmen ab. Am 1. Mai 1834 unterzeichnete König Leopold I. das Gesetz zur Gründung der belgischen Eisenbahnen.
Von da an ging alles ganz schnell.
Der erste Artikel lautete:
„Im Königreich wird ein System von Eisenstraßen mit Mechelen als Zentrum eingerichtet, das sich nach Osten hin bis zur Grenze zu Preußen, über Löwen, Lüttich und Verviers, nach Norden bis Antwerpen, nach Westen bis Ostende über Dendermonde, Gent und Brügge, und nach Süden bis Brüssel und die französische Grenze durch den Hennegau erstreckt.“
Nächster Teil : 2. Belgien und die Eisenbahn (19. Jahrhundert)