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Die 40 Gemälde in den TEE-Zügen

1963, als die Eisenbahnstrecke Paris-Brüssel-Amsterdam komplett elektrifiziert wurde, nahmen die NMBS/SNCB und die SNCF eine neue Generation von internationalen Zügen unter dem Namen Trans Europ Express (TEE) in Betrieb. Um die künstlerischen Talente Belgiens in den Blickpunkt zu rücken, beauftragte die NMBS/SNCB bei zehn belgischen Malern eine Serie von vier Bildern. Diese Werke schmückten die Reisezugwagen 1. Klasse der TEE-Züge der belgischen Eisenbahn.

 

Unter den ausgewählten Künstlern war Paul Delvaux, der berühmte Maler von Bahnhöfen und Zügen. Er entwarf vier Originalwerke, die er wie zwei sich ergänzende Einheiten behandelte. Seit September 2019 werden diese vier Werke auf der Train World ausgestellt. Neben diesem berühmten Maler haben neun weitere Maler an der Dekoration des damals berühmten TEE mitgewirkt, darunter René Guiette, Maurice Boel oder Jules Lismonde.

 

Entdecken Sie hier alle diese Werke:

 

René Guiette 

12/10/1893, Antwerpen – 19/10/1976, Wilrijk
René Guiette war ein ebenso intelligenter wie sensibler Künstler, dessen Interesse auf die plastische Erneuerung seiner Zeit gerichtet war. Er war ein autodidaktischer Maler, der sich ab 1932 fast ausschließlich der Fotografie widmete.  1946 wurde er zum Professor für Fotografie an der École Nationale Supérieure des Arts Visuels La Cambre ernannt.
Sein Werk ist geprägt von der Art Brut und manchmal von einem meditativeren Stil. Die vier für den TEE geschaffenen Werke lassen sich der informellen Kunst zuordnen.

 

Marc Mendelson

06/11/1915, London – 12/08/2013, Uccle
Marc Mendelson studierte von 1934 bis 1939 an der Academie van Schone Kunsten in Antwerpen, wo er Schüler von Isidoor Opsomer und Gustave Van de Woestyne war. Er ist Mitbegründer der Jeune Peinture Belge (1945) und der Künstlergruppe Espace (1952). Die Entwicklung von Mendelsons Werk ist von vier Hauptperioden geprägt: der Jeune Peinture Belge, der abstrakten Kunst, dem Matierismus und der Rückkehr zur figurativen Malerei in Form von Aquarellen. Die vier für den TEE geschaffenen Werke lassen sich der Bewegung des Matierismus zuordnen.

 

Jan Cox

02/08/1919, Den Haag – 07/10/1980, Antwerpen
Der belgische Maler Jan Cox verbrachte den größten Teil seiner Jugend in Amsterdam, wo er in der Aula seiner Schule (dem Barlaeus Gymnasium) ein Wandbild schuf. Im selben Jahr zog er nach Antwerpen, wo er Kurse am Nationaal Hoger Instituut voor Schone Kunsten besuchte. 1945 gründete Cox zusammen mit anderen Künstlern die Gruppe Jeune Peinture Belge. Ab 1948 richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Vereinigten Staaten. Er stellte in der berühmten Curt Valentin Gallery in New York aus und wurde 1956 Leiter der Malabteilung an der School of the Museum of Fine Arts in Boston. Nach seiner Rückkehr nach Belgien 1974 wurde er in den Kreis der Künstler der Galerie De Zwarte Panter in Antwerpen aufgenommen.

 

Maurice Boel

02/02/1913, Ostende – 27/03/1998, Ostende
Maurice Boel studierte an der Académie Royale de Bruxelles und an der Grande Chaumière (1950) in Paris. Während seiner Karriere als Maler zog es ihn zur abstrakten Kunst und er fand eine Erwähnung im Wettbewerb der Jeune Peinture Belge. Neben der Malerei fertigte Boel auch Teppichentwürfe an.
Die vier Gemälde, die er für die TEEs gemalt hat, sind ein Beispiel für lyrische Abstraktion.

 

Luc Peire

07/07/1916, Brugge – 01/02/1994, Paris
Der Künstler Luc Peire ließ sich an der Stedelijke Academie voor Schone Kunsten in Brügge (1932–1936), am Hoger Architectuurinstituut Sint-Lucas in Gent (1932–1936) und am Hoger Instituut voor Schone Kunsten in Antwerpen (1936–1939) ausbilden. Sein Werk erfuhr vielfältige Veränderungen. Seine ersten Werke sind sehr expressionistisch und folgen dem Stil seines Freundes Constant Permeke. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs widmete er sich der konstruktiv-abstrakten Kunst und legte einen Fokus auf den Vertikalismus. Der Künstler selbst beschrieb es als eine persönliche Reduktion und Stilisierung der menschlichen Gestalt, bis hin zur Darstellung des Menschen als geistiges Wesen, symbolisch dargestellt als eine vertikale Bewegung in einem ausgewogenen Raum.  Von 1952 bis 1955 hielt er sich in Belgisch-Kongo auf. Nach seiner Rückkehr wurde sein Ausdruck vollkommen abstrakt.

 

Pierre Vlerick

29/10/1923, Gent – 14/08/1999, Gent
Pierre Vlerick studierte an der Académie Royale des Beaux-Arts und an der Académie de La Grande Chaumière in Paris. Als Professor (Gast) und Direktor verschiedener Institutionen schuf er auch als Maler ein wichtiges Werk. Er war ein bedeutender Vertreter der so genannten lyrischen Abstraktion. Mit seinen Bildern wollte er die Sinnlichkeit reproduzieren, die es ermöglicht zu zeigen, was das Rationale nicht ausdrücken kann. Sein Lieblingsthema war die sinnliche Frau.
Pierre Vlerick erhielt verschiedene Preise und Stipendien, insbesondere in den USA, und nahm an verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland teil, darunter die Biennale von Venedig.

 

Jules Lismonde

14/05/1908, Anderlecht – 12/03/2001, Linkebeek
Jules Lismonde begann seine Karriere in der figurativen Malerei und orientierte sich schnell hin zu einer sehr individuellen linearen abstrakten Malerei. Er war Student an den Akademien von Brüssel und Saint Josse-ten-Node. 1930 stellte er zum ersten Mal in Brüssel aus. In den 1940er-Jahren nahm er als Mitglied der Jeune Peinture Belge an den Ausstellungen in Amsterdam und Zürich teil. Er ist vor allem für seine großartigen öffentlichen Dekorationen wie die der Metrostation Pétillon und die der Königlichen Bibliothek Belgiens bekannt. Er nahm auch an den Biennalen von Venedig und São Paulo teil, was ihm internationale Anerkennung verschaffte.

 

Roger Dudant

10/3/1929, Laplaigne – 4/05/2008, Péruwelz
Roger Dudant studierte an der Akademie von Tournai sowie an der Ecole Nationale Supérieure des Arts Visuels La Cambre. Er war ein Schüler von Paul Delvaux. Dudants Werke sind fast ausschließlich der monochromen Malerei zuzuordnen und präsentieren sich vor allem in Grau- und Brauntönen. Sie bestehen aus Landschaften sowohl natürlichen als auch industriellen Ursprungs. Die Suche nach dem Wesentlichen ist so eingehend, dass es nicht mehr möglich ist, den natürlichen Ausgangspunkt wahrzunehmen. Seine Kompositionen sind Transformationen, die aus beobachteten Gegebenheiten erbracht werden.
Dudant stellte regelmäßig in Belgien und im Ausland aus. Insbesondere erhielt er 1954 den Prix Jeune Peinture Belge. 1964 gründete er mit vier weiteren Mitgliedern die Gruppe Hainaut Cinq. In den 1970er-Jahren war er Mitglied der Groupe des recherches visuelles. Er arbeitete auch im Auftrag. Das bekannteste Werk ist ein neun Meter langes Mosaik in einem der Gänge der Metrostation Parc in Brüssel.

 

Léon Navez

05/07/1900, Mons – 27/08/1967, Auderghem
Léon Navez studierte an der Académie des Beaux-Arts in Mons sowie in Brüssel, wo seine Lehrer Anto Carte, Herman Richir und Jean Delville waren. Von 1924 bis 1928 arbeitete er als Designer in Paris. Anschließend schuf er einige Wandmalereien für die Weltausstellung 1935 in Brüssel. Für seine Arbeit erhielt er verschiedene Auszeichnungen, darunter den Prix de Rome (1928), den Prix du Hainaut (1930) und den Prix Godecharle (1934). Léon Navez war auch Mitglied der Künstlergruppe Nervia, deren Hauptziel die Förderung der wallonischen Kunst war. 

 

Paul Delvaux

23/09/1897, Antheit – 20/07/1994, Furnes
Paul Delvaux begann seine Karriere 1924, als er Teil der Gruppenausstellung Le Sillon war. Sein charakteristischer poetischer Stil, durchsetzt von surrealistischen Unwahrscheinlichkeiten, tauchte jedoch erst bei einer Ausstellung auf, die 1936 im Palais des Beaux-Arts parallel zu Werken von René Magritte stattfand. In den folgenden Jahren entwickelte er seinen einzigartigen Stil und erlangte internationale Bekanntheit durch seine Teilnahme an der Exposition Internationale du Surréalisme, die von Marcel Duchamp im Januar 1938 in Paris organisiert wurde. Von London bis Tokio folgten internationale Ausstellungen bis 10 Jahre vor seinem Tod. Er gewann mehrere Preise, darunter den Prix Picard (1938) und den Prix Rembrandt (1973).

                                                                                                            © Foundation Paul Delvaux, St. Idesbald / SABAM, 2019

 

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