Sein Stil: Persönlich, aber in den Farben der damaligen Zeit
An seinem Stil kann man seinen Hintergrund als Architekt erkennen: Er hat eine Vorliebe für die Darstellung von Gebäuden. Außerdem arbeitete er am liebsten in Gouache auf Papier. Er verwendete Fotos nur dann, wenn der Kunde ausdrücklich danach fragte, weil ihm „das Foto nicht genug auffällt“.
Capouillard selbst definiert seinen Stil als persönlich und nicht direkt von anderen beeinflusst. Dennoch weisen seine frühen Eisenbahnposters deutliche Bezüge zu den humoristischen Figuren von
Raymond Savignac auf, einem berühmten französischen Plakatkünstler der gleichen Generation. Sein späteres Werk mit leeren Landschaften, einer begrenzten Anzahl von Farbfeldern und einem sehr ausgeprägten Schattenspiel erinnert an das Werk von
Guy Georget, einem weiteren französischen Plakatkünstler jener Zeit, der insbesondere für die Werbung der Air France arbeitete.
Ein guter Kunde: die SNCB
Als sich Gaston Bogaert 1955 selbstständig machte, wurde die SNCB einer seiner wichtigsten Kunden.
Die SNCB stellte nämlich Ende der 1950er Jahre nach einigen Umfragen fest, dass die breite Öffentlichkeit die von ihr angebotenen Sondertarife nicht kannte. Um hier Abhilfe zu schaffen, legte sie 1955 eine umfangreiche Werbekampagne auf, die sich auf die verschiedenen touristischen Abonnements konzentrierte. Und es funktioniert… die Verkaufszahlen steigen! Einer der Urheber dieser Werbeplakate ist kein geringerer als Capouillard.
Die SNCB nahm seine Dienste auch in ihrem Projekt zur Steigerung des Ansehens des Trans Europ Express Saphir beim belgischen und britischen Publikum (1959-60) und in dem 1956 gestarteten Schlafwagenprojekt in Anspruch.
Entdecken Sie hier einige dieser Werbeposters.