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Vom Schleppkahn zur Lokomotive

König Leopold I (1790-1865)

Es ist mir ein Vergnügen, mich als allererster König der Belgier mit meiner Geschichte an Sie richten zu dürfen. In meinem bewegten Leben hatte ich das Glück, die industrielle Revolution aus der ersten Reihe mitverfolgen zu können. In Großbritannien wurde ich inspiriert. Einen Mann beobachtete ich besonders genau: George Stephenson. Was für ein Genie!

Gebt dem Mann eine Medaille

Stephenson begann seine Karriere in der Miene in Killingworth. Als Wartungsarbeiter bekam er von der Direktion die Zustimmung für Experimente mit der Dampfmaschine. Im Jahr 1814 baute er seine erste Dampflokomotive, die 30 Tonnen Steinkohle mit einer Geschwindigkeit von 4 Meilen pro Stunde transportieren konnte.

1825 entwarf er The Locomotion, die als erste wirklich brauchbare Lokomotive gilt. Sie transportierte ganze 80 Tonnen Steinkohle mit einer Geschwindigkeit von 24 Meilen pro Stunde. Eine nie da gewesene Geschwindigkeit in dieser Zeit!

„Die Eier kommen doch als Omelett an“

Im Jahr 1830 spaltete Belgien sich von den Niederlanden ab und ich wurde König. Das Missfallen der Niederlande hatte jedoch große Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. Sie schlossen die Kanalverbindungen zu den nördlichen Provinzen und selbst der Hafen von Antwerpen wurde blockiert. Um ein starkes Industrieland zu werden, mussten wir also eine Lösung finden: einen neuen Kanal graben oder ein Eisenbahnnetz entwickeln.

Ich selbst war ein Verfechter von Letzterem!

Aber es gab viel Widerstand. Zwischen 1830 und 1834 folgte eine Diskussion der anderen im Parlament und es wurden viele Studien durchgeführt. Die Gegner der Eisenbahn behaupteten, dass es weniger Arbeitsplätze geben würde, vor allem für die vielen Kutsche und Schiffer. Manche dachten sogar, dass Eier als Omelette ankommen würden und Milch als Butter! Ein deutliches Anzeichen für Angst vor dem Unbekannten.

Aber die Eisenbahn setzte sich letzten Endes durch. Die Ingenieure Pierre Simons und Gustave De Ridder wurden angestellt, um die Pläne für die neue Eisenbahn zu erstellen. Sie gingen sogar nach England, um sich anzusehen, wie man es dort machte.

Der eiserne Startschuss

Am 5. Mai 1835 war es dann endlich soweit. Belgien war das erste Land auf dem europäischen Kontinent, das eine Eisenbahnlinie für die Öffentlichkeit eröffnete, und ich durfte sie höchstpersönlich einweihen. Brüssel wurde die erste Hauptstadt der Welt mit einer Zugverbindung: eine 22 km lange Eisenbahnlinie nach Mechelen.

Alt tag

Es war ein Spektakel: Zuschauer kamen in großer Zahl von nah und fern. Selbst in Bäumen und auf Dächern waren keine Plätze mehr frei. Es ist kaum zu beschreiben, wie ausgelassen die Menge war: es schien, als ob das Volk fühlte, dass eine neue Ära angebrochen war.

3 Mastodonten: La Flèche, die Stephenson und L’Eléphant

Die 900 geladenen Gäste reisten an diesem Tag von Brüssel -Groendreef nach Mechelen. Der Konvoi bestand aus drei Zügen, jeweils von einer prächtigen neuen Dampflokomotive gezogen: La Flèche, die Stephenson und L’Eléphant. Die Reisenden nahmen in 30 Personenwagen Platz, geschmückt in den drei nationalen Farben. Es waren einfache offene und überdeckte Bankwagen. Es waren auch einige Diligence- und Berline-Modelle für die wichtigen Gäste dabei.


Die Lokomotiven schienen beinahe mysteriöse Ungeheuer. Sie waren laut und hatten einen hohen Schornstein, der unablässig Rauch ausspuckte. Auf einer offenen Plattform mit einer Reling stand der Triebfahrzeugführer. Wie stolz er dort stand, er schien wahrlich das Ungeheuer zu bezwingen.

Obwohl der Zug Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h erreichen konnte, wurde anfänglich langsamer gefahren, um die Fahrgäste nicht zu ängstigen. Und das, obwohl die ersten Berichte über die Testfahrten bei voller Geschwindigkeit positiv waren:

„Wir müssen darauf hinweisen, dass die Atmung nicht beeinträchtigt wird in diesem neuen Transportmittel. Man hatte keine Minute lang ein beschwerliches Gefühl in den offenen Wagen.“

Mein eigener Zug

Aus Sicherheitsgründen durfte ich an diesem historischen Tag selbst nicht mitreisen. Aber die Zuggeschichte hatte so viel Fahrt aufgenommen, dass ich sechs Jahre später schon meinen eigenen luxuriösen Wagen bauen ließ.

Und wenn Sie dachten, dass meine Berline üppig war, sollten Sie sich die meiner Nachfolger einmal ansehen! Sehen Sie sich in Train World an, in welchem Stil sie reisten.

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