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Die blühenden Bahnhöfe

Mit dem Einsetzen des guten Wetters möchten wir … die Blumen unter unsere Lupe nehmen! Aber was haben Blumen mit der Welt der Eisenbahn zu tun? Durch J. Delmelles wunderbaren Artikel „Paysages Ferroviaires“ (Eisenbahnlandschaften) erfahren wir ein wenig mehr darüber. Wir haben auch einige Fotos aus unseren Sammlungen ausgewählt, um die Ausführungen von J. Delmelle zu illustrieren. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

 

Ein Bahnangestellter und seine Frau posieren vor ihrem Blumenbeet am Bahnhof Nossegem, SNCB-Fotosammlung.

Blühende Bahnhöfe

Es gab eine Zeit, in der Bahnhöfe eine reiche Flora und Fauna beherbergten. Es war die Zeit, in der der Bahnhofsvorsteher noch im Bahnhof wohnte. Es war ihm ein besonderes Anliegen, seinen Arbeitsplatz, der ja zugleich seine Wohnung war, zu verschönern, wobei er von seiner Frau und den Arbeitern tatkräftig unterstützt wurde. So war es damals nicht ungewöhnlich, im Bahnhof Gemüsegärten und Blumenbeete, zwischen den Gleisen pickende Hühner und einen an das Bahnhofsgebäude angebauten Taubenschlag zu sehen, oder das Rieseln von Wasser aus einem Brunnen zu hören.
Der Bahnhof, ein zauberhafter Ort, aus persönlicher Initiative, aber nicht nur …

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts förderte die Compagnie du Nord Belge, die unter anderem die Maas-Linie betrieb, die Blumendekoration in den Bahnhöfen, indem sie das Bahnhofspersonal zur Aussaat und Bepflanzung aufforderte, Zuschüsse für den Kauf von Saatgut gewährte, Rankhilfen bereitstellte und die Zusammenarbeit mit Gärtnereien und Baumschulen suchte. Im Jahr 1906 folgten die belgischen Staatsbahnen diesem Beispiel und machten sich ihrerseits daran, die Bahnsteige und die unmittelbare Umgebung der Bahnhöfe zu verschönern.

Die Begeisterung erreichte mit der Brüsseler Weltausstellung im Jahr 1910 ihren Höhepunkt. Touring*, ein großer Tourismusverband, wollte, dass die Touristen, die die Weltausstellung besuchten, während ihrer gesamten Reise schöne Landschaften bewundern konnten. Mit Zustimmung der staatlichen Eisenbahnverwaltung organisierte Touring einen mit Preisgeldern dotierten Wettbewerb. Diese Initiative wurde mit der Gründung der SNCB (1926) fortgeführt und durch die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der belgischen Eisenbahnen und der anschließenden Weltausstellung in Heysel im Jahr 1958 stark gefördert. Dabei wurde die SNCB von der „Société Royale d'Horticulture et de Botanique“ aus Gent unterstützt. Kleine Anekdote am Rande: In der Zentralwerkstatt in Gent-Brügge waren neben den Schienenfahrzeugen auch Gewächshäuser zu finden, in denen die Pflanzen gezüchtet wurden, die zur Dekoration der belgischen Bahnhöfe bestimmt waren.

In all diesen Jahren führte die Vergabe von Prämien und Auszeichnungen an die verdienstvollsten Eisenbahngärtner (Geldgewinne und Urkunden) dazu, dass innerhalb weniger Jahre bemerkenswerte Ergebnisse erzielt wurden.

Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, einige der wunderschönen Blumenkreationen, die in unseren belgischen Bahnhöfen ausgestellt sind, selbst zu entdecken.

 

*: Société royale du Touring club de Belgique

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