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Krieg und Reform (1914 – 1945)

Gründung der SNCB

Der Erste Weltkrieg hatte tiefe Wunden hinterlassen. Das beschädigte Schienennetz wurde mit aller Macht wieder für den Betrieb vorbereitet. In den 1920er Jahren befand sich das Land in einer Finanzkrise. Um die Schuldenlast zu senken, beschloss die Regierung durch das Gesetz vom 23. Juli 1926 die Gründung der Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen (Société Nationale des Chemins de Fer Belges, kurz: SNCB). Dem neuen Unternehmen wurde ein 75-jähriges Nutzungsrecht eingeräumt.

Durch die Umwandlung der Eisenbahnen in ein eigenständiges Unternehmen mit Anteilsstruktur konnte frisches Kapital angezogen werden. Es wurden 30 Millionen Anteile im Wert von 11 Milliarden Franken ausgegeben. Privatpersonen kauften Anteile für rund 5 Milliarden Franken.

Ein weiterer Grund für die Gründung einer autonomen SNCB war die schwerfällige öffentliche Verwaltung, die Innovationen und schnelle Entscheidungen erschwerte. Von Anfang an konnten die Mitarbeiter der SNCB auf einen fortschrittlichen sozialen Status zählen. Darüber hinaus wurde eine nationale paritätische Kommission mit weitreichenden Befugnissen eingerichtet. Die Gewerkschaften erhielten einen Sitz im Verwaltungsrat. Darüber hinaus wurde SNCB mit einem unangenehmen Erbe konfrontiert. Die Flotte der Holzwaggons war in einem sehr schlechten Zustand. Die meisten von ihnen waren alt und es wurde noch Gas für die Beleuchtung genutzt. Die Sicherheit war bedenklich: Bei Unfällen zersplitterten die Schränke und die Fenster aus normalem Glas…

Aandeel uitgegeven bij de oprichting van NMBS in 1926

Von Dampf zu Strom

Während der Krise der 1930er Jahre bekam SNCB Konkurrenz im Güterverkehr. Vor allem die Binnenschifffahrt verlor Marktanteile. Im Jahr 1927 wurden noch 79 % der Tonnenkilometer (Anzahl Tonnen pro Kilometer) über die Schienen transportiert. Im Jahr 1939 war dieser Anteil auf 61 % gesunken.

Wenn das 19. Jahrhundert von der Dampfmaschine dominiert wurde, so war es im 20. Jahrhundert die Verbrennungsmaschine und der Elektroantrieb. Die ersten Autos mit Dieselmotor wurden 1930 im Netz eingesetzt. Sie könnten problemlos als Nahverkehrszüge auf Nebenstrecken und an steilen Ebenen eingesetzt werden. Viel Komfort gab es nicht: meist eine Abteilung der dritten Klasse, ohne Gepäckraum und Toilette.

Der große Durchbruch des Dieselantriebs kam 1954, als völlig neue Dieselmotorwaggons und Diesellokomotiven eingesetzt wurden, um die in Betrieb und Wartung befindlichen teuren Dampflokomotiven zu ersetzen.

Inzwischen wurde auch an der Elektrifizierung gearbeitet. Am 5. Mai 1935 eröffnete SNCB ihre erste elektrisch betriebene Strecke vom Bahnhof Bruxelles-Nord/Brussel-Noord zum Bahnhof Antwerpen-Centraal. Die elektrischen Triebwagen erreichten eine Geschwindigkeit von 120 km pro Stunde.

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